Die Bauhütte

Eine Bauhütte, auch als Steinhütte bezeichnet, war im Mittelalter ein Werkstattverband aller in einem Kirchenbau tätigen Handwerker bzw. eine Gewerksgenossenschaft der Bauleute und Steinmetze. Hauptmerkmale der Bauhütten war eine strenge hierarchischer Aufbau (Bauknechte, Lehrlinge, Gesellen, Poliere, Hüttenmeister), mit eigener Gerichtsbarkeit, Standesvertretung, Ausbildung des Nachwuchses, Wahrung, Überlieferung und Geheimhaltung von Berufsgeheimnissen.

Ab dem 15. Jahrhundert wurden die Bauhütten langsam von den Zünften verdrängt. Im Gegensatz zur Bauhütte, wo sich unterschiedliche Berufsgruppen zur Errichtung eines oder mehrerer Objekte zusammenschlossen ist die Zunft, auch als Bruderschaft, Gilde oder Zeche bezeichnet, eine Organisation von Mitglieder der gleichen Berufsgruppen (Weber, Schuhmacher usw.).

Sie dienten vorrangig der Durchsetzung ihrer Interessen und der Beschränkung der gegenseitigen Konkurrenz. Mitglieder, für die es Zunftzwang gab, unterlagen strengen, schriftlich niedergelegten Satzungen (Zunftordnung). Gleichzeitig garantieren die Zünfte ihren Mitgliedern wirtschaftlichen und sozialen Schutz. Mit dem Ausklingen der Gotik und der Dombautätigkeit schwand auch die Bedeutung der Bauhütten.
Ihre Aufgabe lag in den folgenden Jahrhunderten vorwiegend im Erhalt des vorhandenen Baubestandes. Im Jahr 1731 wurden die Bauhütten offiziell aufgelöst, doch hielten sich einzelne Bauhütten bis ins 19. Jahrhundert. Durch die Einführung der Gewerbefreiheit zerfielen im 19. Jahrhundert die Zünfte. Sie wurden durch die Organisationsform der Innung abgelöst.

Die Dombauhütte Meissen gGmbH ist in ihrer bestehenden Form eine Gründung aus dem Jahr 2000.

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